PFERDEGESTÜTZTE PÄDAGOGIK,
REHABILITATION UND THERAPIE E.V.

PPRT - Pferdegestützte Pädagogik, Rehabilitation & Therapie

Was uns PPRT-Therapeuten vereint und die Idee zur Gründung des Fördervereines war, ist die Nutzung des Pferdes mit seinem vielschichtigen Wesen. Seine beglückenden Bewegungsmöglichkeiten und sein gesamtes Umfeld in Stall und Weide kann zum Wohle der Patienten bzw. Klienten genutzt werden.

Nirgends sonst wird das Medium Pferd so sehr in seiner Ganzheit eingesetzt wie bei der pferdegestützen Pädagogik, Rehabilitation und Therapie! Zudem ist neben dem weitschichtigen Einsatz des Pferdes und seines Umfeldes auch der Kontakt und Austausch mit den Klienten und dessen Angehörigen fester Bestandteil der Therapieform.  Es wird be- und abgesprochen, es wird dokumentiert, es gibt Zielsetzungen und regelmäßige Gespräche – wie genau die PPRT-Arbeit aufgebaut ist, lesen Sie bitte untenstehend.

Die vier Säulen der PPRT-Arbeit

Patientenzentriert

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Klient mit all seinen Stärken und Schwächen. Gemeinsam mit ihm werden, basierend auf Anamnese und Diagnose, Ziele erarbeitet, welche mit Unterstützung des Impuls-mediums Pferd erreicht werden sollen. Im Rahmen seiner jeweiligen Möglichkeiten ist der Patient so von Beginn an in den Lösungsprozess eingebunden und lernt so, seinen eigenen Teil an Verantwortung für den weiteren Verlauf der gemeinsamen Arbeit zu übernehmen.

Pferdeorientiert

Das Pferd bietet uns auf Grund seines Sozialverhaltens als Flucht- und Herdentier viele Interaktions- und Kommunikationsebenen. Hierzu gehören das auf Respekt und Neugier aufbauende Vertrauen, die Akzeptanz des persönlichen Raums, so wie die hieraus resultierende Anerkennung einer sinnvollen Hierarchie im Herdenverband. Im Unterschied zu vielen anderen Tieren bietet uns das Pferd zusätzlich die Möglichkeit, uns zu tragen, uns sicher zu fühlen und Neues zu erfahren, auch wenn wir den direkten Bodenkontakt aufgeben.

Reflektiert

Durch den zielgerichteten Einsatz des lebendigen Mediums Pferd entsteht ein  dynamisches Handlungsfeld aus Aktion – Reaktion, Bewegung – Ruhe, Beobachten – beobachtet werden zwischen Tier und Klient. Diese wertfreie Spiegelung des Pferdes ermöglicht dem Therapeuten die lösungsorientierte Aufarbeitung entstehender Situationen während einer Einheit. So erlangte Erfahrungen fließen in die gemeinsame Planung weiterer Einheiten ein und schaffen für den Klienten aktive Entwicklungsräume, um seine Ziele zu erreichen.

Transparent

Über die ständige Selbst- und Fremdreflexion in der Zusammenarbeit Klient-Pferd-Therapeut, wird es dem Klienten möglich, seine erworbenen Erfahrungen in seinen Alltag zu transferieren. Auf diese Weise wird er sich seines „Selbst“ bewusst, was ihm wiederum sein eigenes Handeln transparent und veränderbar macht. Gegenüber Kostenträgern und nicht direkt am Behandlungsprozess Beteiligten erfolgt die Transparenz unserer Arbeit durch fachlich fundierte Dokumentation und Berichtsverfassung.

Ein genauer Einblick

Um Ihnen einen genaueren Einblick in die praktische Arbeit PPRT zu vermitteln, möchten wir hier kurz erläutern, wofür wir PPRT-Therapeuten genau ein Pferd brauchen, wie unsere Klienten weitreichend von unserer therapeutischen Arbeit profitieren und in wie fern die Angehörigen mit einbezogen werden!

Die Bedeutung des Pferdes

Die Bedeutung des Pferdes

Das Pferd als Therapeut?

Pferde sind dem Menschen sehr zugetan und haben schon über Jahrtausende an der Seite der Menschen gearbeitet (Ackerwirtschaft, Fortbewegung, Krieg). Das Pferd ist ein ansprechendes Wesen, welches von sich aus niemals aggressiv ist. Es ist athletisch, kraftvoll aber auch sensibel und sanft. Das Therapiepferd ist der zentrale Punkt bei der PPRT-Arbeit. Bei der Auswahl eines zukünftigen Therapiepferdes wird sowohl auf das Exterieur (gesunder Rücken, kräftige klare Beine etc.) wie auch auf das Interieur (ruhiger Grundcharakter, Lernfähigkeit, Gehorsam etc.) geachtet. Nicht jedes Pferd ist als Therapiepferd geeignet, bereits im Vorfeld muss klar getestet werden, ob sich das Tier als geeignet erweist.

Was das Pferd für den Klienten tut….

Das Pferd nimmt den Klienten so an, wie er ist. Es urteilt nicht über Aussehen, Können, Behinderung – es akzeptiert vorurteilslos! So bietet sich dem Klienten einen neue Chance, Dinge neu zu erleben und zu verarbeiten. Die nonverbale Kommunikation des Pferdes bietet die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, neue Regeln zu lernen und Ziel ist es, aus diesen Erfahrungen heraus den Mensch-Mensch-Kontakt zu stützen und zu fördern.

Die Bewegung auf dem Pferd weckt Impulse, mit denen der Körper besser gespürt werden kann. So findet man heraus, was man mit dem Körper alles machen kann. Auch gibt der Umgang mit dem Pferd Selbst-vertrauen und -bestätigung.

Wie wird der Klient gefördert

Wie wird der Klient gefördert?

Der Mensch wird mithilfe des Pferdes ganzheitlich gefördert, da alle Belange mit und um das Pferd herum wichtige und nützlich sind.

„Auf dem Pferd, neben dem Pferd, um das Pferd herum“

Viel spielt sich im Rahmen der Wahrnehmungsschulung ab, so geht es um Erfahrung wie das Berühren – durch das Berühren selbst berührt werden oder das Greifen – durch das gezielte Greifen selbst etwas begreifen. Es wird die Feinmotorik geschult (an Trense und Sattel des Pferdes müssen Schnallen geschlossen werden, bevor man das Tier reiten kann), man muss sich in Geduld üben (das Pferd muss erst geputzt werden, bevor man es reiten darf), Fürsorge verstehen (nach dem Einsatz muss ich mein Pferd füttern, sonst bleibt es nicht gesund und steht mir bei meinem nächsten Besuch nicht als Reittier zur Verfügung). Die Klienten sind selbst häufig mehr oder weniger stark auf Hilfe angewiesen – bei den Pferden können sie erfahren, was es heißt, selbst der Helfer sein zu können – sie waschen die Pferde, putzen das Sattelzeug, misten den Stall aus – und sorgen so für ihre großen Freunde. So bekommen die Klienten ein Gefühl dafür, was es bedeutet, wichtig zu sein und bestenfalls können sie dieses Gefühl der eigenen Stärke und Wichtigkeit mit in den Alltag nehmen.

Wie werden die Angehörigen mit einbezogen?

Wie werden die Angehörigen mit einbezogen?

Das Besondere an der PPRT-Arbeit ist nicht nur, dass das Therapiepferd in seiner Ganzheit eingesetzt wird, auch ist der Kontakt zu Angehörigen und Betreuern hilfsbedürftiger Menschen ein zentraler Punkt unserer Arbeit.

So ist es wichtig, dass regelmäßige Gespräche stattfinden:

  • Vorgespräche, um zu erfahren, was von der Therapie erwartet wird und was realistisch für den jeweiligen
    Klienten ist
  • gemeinsame Zielsetzungen, um Fortschrittsberichte und gezielte Zwischengespräche führen zu können
  • Finanzierungsmöglichkeiten mitteilen und herausfinden
  • und vieles mehr


So finden immer wieder Angehörigengespräche statt, um zu sehen, wie es voran geht, wie sieht es mit der gemeinsamen Zielsetzung aus und was erleben die Angehörigen außerhalb der Therapieeinheiten im Alltag?

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